Engelkirche Friedersdorf

Der Vorgängerbau der heutigen Friedersdorfer Kirche stand im Hofe der alten Schule. Es war eine aus Bruch- und Feldsteinen gebaute Kirche. Dieser erste Bau, aus dem beginnenden 13. Jh., bestand nur aus dem Schiff ohne Turm und entsprach einer romanischen Anlage.

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. erreichte die Industrialisierung auch Friedersdorf. Die Kirche war zu klein für die Gemeinde. Die neue Kirche wurde auf dem Anger gebaut und 1899 eingeweiht. Die alte Kirche wurde abgebrochen.

Die Friedersdorfer Kirche ist ein einschiffiger neogotischer Bau. Das Kreuzrippengewölbe des Kirchenschiffes ist in gebrannten Formziegeln in rötlichen Farbton ausgeführt. Die Wände der Kirche sind einfarbig gehalten. Das Deckengewölbe ist mit Blumenranken bemalt und original erhalten. Der Turm der Kirche trägt drei Glocken.
Die Orgel wurde durch den Orgelbauer Rühlmann aus Zörbig errichtet.
Die drei Fenster der Apsis sind mit farbigen Darstellungen des Christus und der Apostel Paulus und Petrus geschmückt.
Der über dem Taufstein schwebende Taufengel stammt aus der Barockzeit.

Die Kirchengemeinde Friedersdorf besitzt ein Kunstwerk, das zu den beachtenswerten des Landkreises Bitterfeld gehört. Es ist ein Wandelaltar in der Form eines Pentaptychons, der Stilelemente der Spätgotik und der Frührenaissance zeigt. Als Entstehungszeit gelten die Jahre um 1520.
In geschlossenem Zustand zeigt der Altar auf zwei Tafelgemälden in Öl die Verkündung der Maria.

Altar Werktagsansicht

Altar Predella geöffnet

Altarbild Sonntagsansicht

Altarbild Sonntagsansicht

Altarbild Sonntagsansicht

Nach Öffnung der Flügel des Altars erscheinen vier Gemälde. Sie zeigen die Heilige Barbara, den Apostel Simon, den Apostel Judas Thaddäus sowie die Heilige Margaretha.
Wird auch das letzte Flügelpaar geöffnet, so erscheinen zwei Gemälde und vier in Holz geschnitzte Figuren. Sie stellen die Heiligen Ursula und Elisabeth, den Heiligen Sebastian, Maria mit dem Kinde und die Heilige Katharina dar.